Die Zahl der nach Europa und in die Schweiz einreisenden Asylsuchenden ist in den letzten Wochen massiv angestiegen. Für den Kanton Bern ist es damit immer schwieriger geworden, für die ihm vom Bund zugewiesenen Asylsuchenden Unterkünfte bereitzustellen. In den nunmehr 26 Kollektivunterkünften im Kanton Bern sind derzeit alle zur Verfügung stehenden Plätze belegt.
Zusätzliche Plätze in Ringgenberg werden geprüft
Das Amt für Migration und Personenstand (MIP) hat die Gemeindebehörden von Ringgenberg letzte Woche darüber informiert, dass die Heilsarmee bereit ist, ihr ehemaliges Ferienheim in Ringgenberg kurzfristig als Asylnotunterkunft zur Verfügung zu stellen. Das Ruhe- und Gästehaus der Heilsarmee ist seit Ende 2014 geschlossen. Die Gemeindebehörden und das Regierungsstatthalteramt klären derzeit ab, ob das ehemalige Ferienheim – analog zum Ferienheim Aeschi – ohne Baubewilligungsverfahren in eine Asylnotunterkunft umgenutzt werden kann. Die Gebäudeversicherung wird zudem diese Woche nach einer Feuerschau festlegen, ob Brandschutzmassnahmen erforderlich sind.
Informationsveranstaltung für Bevölkerung ist vorgesehen
Mitte dieser Woche werden der Migrationsdienst und die Heilsarmee den Gesamtgemeinderat Ringgenberg detailliert über den vorgesehenen Betrieb informieren. Danach ist in einem nächsten Schritt eine Informationsveranstaltung für die Bevölkerung von Ringgenberg geplant. Der genaue Zeitpunkt einer Inbetriebnahme der Notunterkunft steht noch nicht fest. Angesichts des grossen Zustroms an Asylsuchenden und dem Mangel an Unterkünften haben der Kanton und die Heilsarmee aber ein sehr grosses Interesse daran, dass dies möglichst zeitnah erfolgt.